Donnerstag, 31. Oktober 2013

Start in Rio

Ich starte die Reise dort, wo alle starten, in Rio. Die meisten Flugverbindungen von Europa nach Brasilien enden dort. Das gemäßigt subtropische Klima macht die Eingewöhnung leicht. Zumal jetzt im Oktober, dem Frühling, gibt es noch empfindlich kühle Abende und Nächte. Man braucht schon einen Pullover, wenn man abends draußen speisen will. Und auf dem Corcovado bläst ein heftiger kalter Südwind. Die Regenjacke muss als Windjacke her halten. Ansonsten bessert sich das Wetter, und am Sonntag scheint wie bestellt die Sonne an der Copacabana!

Das Hotel Atlantis Copacabana liegt sehr günstig fast zwischen Copacabana und der Bucht von Ipanema. Man ist schnell an beiden Stränden. Und die sind wirklich herrlich, vor allem der breite gelb leuchtende Sandstrand der Copa. Die Cariocas werden am Sonntag erst ab mittags richtig munter, und der Strand füllt sich langsam. Aber für Rio- Verhältnisse ist es doch mit 25° noch sehr kühl und zu früh für die Saison. Der Wind schafft eine malerische Brandung herbei. Die knapp 4 Kilometer am Wasser entlang zu gehen, ist ein reines Vergnügen. Man sollte nur daran denken, alle der Sonne exponierten Hautflächen gut einzucremen. Ich habe später ein leuchtend rotes Dreieck im Ausschnitt des Hemdkragens.

Die Avenida Atlantica ist am Sonntag in einer Richtung für Autos gesperrt, so dass Fußgänger, Läufer und Radler sich freier bewegen können. Es gibt einige Restaurants an der Stadtseite der Avenida, aber viel schöner sind die vielen Kioske, die sich direkt an der Strandpromenade aneinander reihen. Da kann man ein frisch gekühltes coconut water trinken oder auch Cerveja, dem tatsächlichen brasilianischen Nationalgetränk, oder auch eine Caipirinha, wem danach ist. Jedenfalls geht es an der Copa in der Vorsaison sehr ruhig und relaxt zu, kein Trubel, geradezu genussvoll.

Und so komme ich ganz allmählich und wunderbar leicht in eine brasilianische Stimmung. Die Reise fängt gut an! Gerade auch am südlichen Ende der Copa im dortigen Fort gibt es das wunderschöne Café Colombo, das sollte man nicht versäumen, auch wenn man ein wenig auf Platz warten muss.

Schmaler und lebendiger ist es am zweiten Strand, dem von Ipanema in der Nachbarbucht. Dort tummelt sich die Jugend, dort ist die Musik lauter, das Outfit schriller, und die Restaurants zahlreicher und besser als an der Copa. Ich habe dort einen Abend verbracht, awesome!

Was gibt es sonst noch in Rio, wenn kein Karneval oder sonst ein Fest ist, wo dem Samba gehuldigt wird? Klar, den Zuckerhut und den höheren Corcovado mit der Christusstatue. Beides verbunden mit einer Stadtrundfahrt ist das Programm, das man an zwei halben Tagen oder einem ganzen Tag mit eingeschlossenem Lunch absolvieren kann. Ich tue letzteres und treffe dabei auf eine sehr nette Gruppe Reisender aus England, Deutschland und den USA bzw. Israel. Mit zwei unternehmungslustigen Damen, die ich dabei treffe, werde ich sowohl in Rio als auch später in Iguacu noch einiges gemeinsam unternehmen. Selbst im Pantanal treffen wir noch einmal zusammen. Das Ehepaar aus Israel, das jetzt in Florida lebt, ist weit gereist, und beim Lunch kommen wir lebhaft ins Plaudern und ins Austauschen von Reiseerlebnissen. Am Ende tauschen wir Email-Adressen. We stay in contact! Schaun wir mal. US-Amerikaner meinen das nie wörtlich. So ergeben sich gleich zu Beginn sehr nette Begegnungen.

Ja, die Christus-Pose musste sein, die beliebteste Pose auf dem Corcovado. Der Blick wunderschön, ebenso vom Zuckerhut. Aber die Bilder davon sind ja so bekannt und so oft im Netz zu sehen, dass ich nur wenige Fotos von dem wirklich wunderschönen Panorama über Rio und die angrenzenden Berge und Buchten in das Album ins Netz stelle. Rio ist erst der Auftakt zum Anwärmen. Es kommt weit Besseres. Denn das Sambadrom ohne Samba anzuschauen ist etwa so, als würde man einem Fremden die Theresienwiese in München ohne Oktoberfest zeigen. Tote Hose bzw. im Sambadrom toter Beton. Um Rio richtig zu erleben, muss man wohl zu einem der Feste und länger dort sein. Aber auch so war es schön.
Und hier ist der Link zum Webalbum und eine Diashow.

Auf nach Brasilien

Von meiner diesjährigen Reise durch Brasilien möchte ich erzählen mit Berichten über einzelne Begebenheiten, Erfahrungen, Eindrücke und natürlich mit vielen Fotos. Ich erstelle diese Erzählung zwar in Blogform, tue das aber im Nachhinein. Die Daten der Blogbeiträge sind also nicht die Reisedaten.

Ich gehe die einzelnen Stationen durch und werde mich dabei besonders auf das konzentrieren, was vielleicht nicht in jeder Brasilienreise vorkommt. Aber natürlich sind auch die die bekannten "must have seen" dabei. Wenn ich auch dabei etwas Nettes erlebt habe, werde ich das gerne erzählen.

Die Reise fand im Oktober 2013 statt. Knapp vier Wochen lang war ich als Alleinreisender unterwegs, aber immer wieder auch als Teilnehmer an einzelnen Touren oder mit private guide. Weil ich kein Portugiesisch spreche, bin ich auf das Englische und Deutsche angewiesen gewesen. Das ging sehr gut, denn die Brasilianer sind wirklich stets freundlich und hilfsbereit. Ich bin sprachlich viel besser klar gekommen als ich gedacht hatte.

Der Start ist in Rio de Janeiro. Mit dem GOL - Airpass geht es dann immer per Flugzeug quer durch das riesige Land. Von Rio fliege ich nach Foz do Iguacu. Von dort geht es über Zwischenstation in Sao Paulo weiter in den Mato Grosso nach Cuiaba: das Pantanal ist das Ziel. Weiter geht es an den Äquator nach Manaus und ins weite Amazonasgebiet. Von dort fliege ich dann stromabwärts über Santarem und Belem nach Sao Luiz. Die letzte Woche verbringe ich im Nordosten Brasiliens, in den Lencois Maranhenses und entlang der Atlantikküste bis nach Fortaleza. Diese Strecke wird durch Sand und Dünen mit einem Landrover bewältigt. Abschluss ist das heimliche Herz Brasiliens: Salvador da Bahia, die alte Hauptstadt.

Über alle diese Regionen und Städte gibt es vielerlei Informationen, besonders auch in der Wikipedia. Wen es interessiert, der informiere sich jeweils dort. Ich werde in den einzelnen Posts nicht mehr extra darauf hinweisen.

Die Reise wurde ausgearbeitet und umsichtig vorbereitet durch das Reisebüro Schiegg. Den Mitarbeiterinnen dort bin ich für die gute Information und einwandfreie Durchführung der Reiseplanung dankbar.